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Unser Autokran für den Glandorfer Windmühlen-Verein im Einsatz

Vor wenigen Tagen haben Mitarbeiter des Mühlenbauers Gert Möller die Flügel an der Windmühle angebracht. In zwei Wochen soll sie wieder laufen.Vor wenigen Tagen haben Mitarbeiter des Mühlenbauers Gert Möller die Flügel an der Windmühle angebracht. In zwei Wochen soll sie wieder laufen. (Foto: Hubert Schlotmann)

Die Reparatur der Glandorfer Windmühle ist abgeschlossen. Die frohe Nachricht: Sie hat 10.000 Euro weniger gekostet, als gedacht.

Bei einem Probelauf im Herbst 2019 hatte der Windmühlen-Verein bemerkt, dass mit der Glandorfer Mühle etwas nicht stimmt. „Das Kammrad lief irgendwie nicht ruhig“, so Schlotmann. Eine Untersuchung im Frühjahr 2020 brachte dann ans Licht, dass das Kammrad und auch die komplette Flügelwelle gerissen war. Die Flügelwelle treibt das riesige Kammrad an, das seinerseits die verschiedenen Zahnräder und letztendlich das Mahlwerk in Bewegung setzt.

530.000 Euro hatte die Sanierung der Mühle gerade gekostet, die mit dem Außenanstrich abgeschlossen sein sollte. Das eigentlich kurz bevorstehende und herbeigesehnte Sanierungsende rückte in weite Ferne. Regelrecht niedergeschmettert nahmen Hubert Schlotmann und seine Mitstreiter zur Kenntnis, dass die Flügel sich noch lange nicht drehen würden – wenn überhaupt. Denn die Reparaturkosten schätzte man in sechsstelliger Höhe.

Mit einem Kran der Firma August Gründker wurde die vier Tonnen schwere Flügelwelle in den Mühlenkopf eingesetzt. (Foto: Hubert Schlotmann) 

Aufgesteckt hat der Verein aber nicht und so machte man sich auf die Suche nach Geldgebern. Mit einem Förderbescheid in Höhe von 61.223 Euro vom Amt für regionale Landesentwicklung keimte Hoffnung. Die Gemeinde sagte weitere 14.200 Euro zu, der Verein wollte 8400 Euro stemmen. Den Auftrag für die Reparatur erhielt nach regelgerechter Ausschreibung schließlich der Mühlenbauer Gert Möller aus Melle-Buer.Rund 83.800 Euro sollte die Reparatur der Mühle nach Einschätzung von Experten kosten, 73.600 wurden am Ende abgerechnet. „Es war alles etwas günstiger als gedacht“, so Schlotmann. Neben einer Stange Geld hat die Reparatur aber vor allem Nerven gekostet. „Es kam immer wieder zu Verzögerungen“, so der Vorsitzende des Mühlenvereins.

Der gusseiserne Mühlenkopf stammt aus einer alten Mühle und wird künftig die 2,5 Tonnen schweren Flügel tragen. (Foto: Hubert Schlotmann)

Das war beispielsweise der Fall, als die Firma Möller die aus alter Eiche angefertigte Welle und das Kammrad einbauen wollte. „Der Mühlenbauer sagte mir, wir müssten uns noch ein wenig gedulden, da momentan kein passender Kran zu finden sei“, so Schlotmann. Der heimische Unternehmer August Gründker sprang ein und so konnte die rund vier Tonnen schwere Welle am 9. November eingebaut werden.Die Mitarbeiter des Mühlenbauers bauten in den folgenden Tagen das neue Kammrad um die Welle herum zusammen. Der gusseiserne Flügelkopf, der aus einer alten Mühle stammt, war am Boden bereits an die Welle montiert worden. Ein sogenannter Wetterbalken, auf dem die Flügelwelle mit ihren 2,5 Tonnen schweren Flügeln aufliegt, wurde ebenfalls erneuert. Am 22. November konnten die Flügel schließlich eingehängt werden.

Das Anbringen der Flügen mit einem Kran war ein spektakuläres Schauspiel. (Foto: Hubert Schlotmann)

„Nun muss noch die Außenverkleidung rund um die Welle wieder angebracht werden“, sagt Hubert Schlotmann. Das werde in den kommenden Tagen passieren. Im September hat die Mühle auch endlich ihren Außenanstrich bekommen, sodass der Verein nun dem Ende aller Arbeiten entgegensehen kann. „In spätestens 14 Tagen werden sich die Flügel wieder drehen“, freut sich der Vereinsvorsitzende.(NOZ, 23.11.2021)

23.11.21